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Milet
Die Handelsstadt Milet erlebte ihre größte Blüte in archaischer Zeit, als die befestigte Stadt ihre weiteste Ausdehnung erreichte. Milet brachte im 6. Jahrhundert so bedeutende Philosophen wie Thales, Anaximenes und Anaximander hervor, die zu den Begründern von Philosophie und Naturwissenschaft zählen. Ein jähes Ende fand die Glanzzeit Milets im Ionischen Aufstand um 500 v.Chr., in dem sich die kleinasiatischen Poleis der Herrschaft perserfreundlicher Tyrannen entledigen wollten. Von der Plünderung und Brandschatzung nach der Niederschlagung des Aufstands erholte sich Milet erst 200 Jahre später. Nach wechselvollen Jahrhunderten, in denen die Stadt unter der Herrschaft der Perser, Alexanders des Großen und seiner verschiedenen Nachfolger (Diadochen) gestanden hatte, wurde Milet um die Mitte des 2. Jahrhunderts v.Chr. wieder selbständig und blieb unter den Römern eine „freie Stadt“ am Rande der Provinz Asia. Von einem erneuten Aufschwung in der Kaiserzeit zeugen zahlreiche Bauten, wie etwa die Faustinathermen, nach der Stifterin und Gattin Marc Aurels benannt, und das unter Kaiser Trajan erbaute Theater.
Milet wurde auf einer 2,5 km langen Halbinsel gegründet und besaß ursprünglich vier Häfen. Heute sind die Ebenen um die Halbinsel vollständig mit den Aufschwemmungen des Mäander aufgefüllt.
Das im 4. Jh. v.Chr. erbaute Theater ist der am besten erhaltene Bau von Milet. Es konnte in hellenistischer Zeit 5300 Zuschauer fassen und erreichte in römischer Zeit (2. Jh. n.Chr.) eine Kapazität von 25.000 Zuschauern. Eindrucksvolle Bogentore führen als Aus- und Eingänge über Galerien zu den Sitzreihen des Theaters.
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